Grußworte

Liebe Blutspenderinnen, liebe Blutspender,
liebe Vertreter der schreibenden Zunft,
liebe Gäste,

„des Menschen Leben lebt im Blut.“ So wusste es schon Johann Wolfgang von Goethe, der nicht nur Dichter, sondern auch Naturforscher war. Er umschreibt mit diesen Worten eine schlichte Tatsache: dass uns Blut am Leben hält und bei Verlust nur durch Blut zu ersetzen ist. Zwar arbeitet die Forschung mit Hochdruck daran, Blutersatzstoffe zu entwickeln. Doch noch – und vermutlich auch noch längere Zeit – hilft nur das Blut eines anderen Menschen. Jede Blutspende rettet deshalb Menschenleben. Jede Blutspenderin, jeder Blutspender ist ein Lebensretter.

Die Bereitschaft, den eigenen Lebenssaft herzugeben, verdient höchste Anerkennung. Zu Recht finden deshalb auch in unserer Stadt jährlich Blutspenderehrungen wie die heutige statt. Aber sie sind alles andere als Routineveranstaltungen. Vielmehr ist es mir und dem DRK Ortsverein Neuffen, der die Blutspendenaktionen bei uns organisiert und durchführt, ein Herzensanliegen, Ihr Engagement im Dienste des Nächsten zu würdigen und Ihnen zu danken. Allen Blutspenderinnen und Blutspendern unserer Stadt. Ganz gleichgültig, ob Sie im zurückliegenden Jahr zum ersten Male Blut gespendet haben. Oder wie Sie, die Sie die Einladung zum heutigen Empfang erhalten haben, bereits zu den regelmäßigen Neuffener Blutspenderinnen und -spendern zählen.

Ohne Sie und Ihresgleichen im ganzen Land könnte unsere medizinische Versorgung nicht aufrechterhalten werden, könnten wir unseren hohen Stand nicht wahren. Sie, die Spenderinnen und Spender, stehen am Anfang der Kette der Blutversorgung. Sie sind ihr wichtigstes Glied. Ihr Beitrag ist der Lebensrettende und Sie sind Lebensretter der ganz besonderen Art. Ihre Tat besteht nicht darin, auf aufrüttelnde Medienbilder über Katastrophen und Hilfsbedürftige mit einem Scheck oder Sachleistungen reagiert zu haben. Ihre Tat besteht vielmehr darin, eine Vielzahl von Blutspendenterminen wahrgenommen und auf diese Weise selbstlos Hilfe für Unbekannte geleistet zu haben. Sie wissen nicht, wem Sie helfen. Sie werden es auch nie erfahren. Und trotzdem ist es Ihnen ein Anliegen, Verantwortungsbewusstsein für Ihre Mitmenschen und unsere Gesellschaft zu übernehmen und damit wahren Bürgersinn zu beweisen.

Dafür erhalten Sie heute als kleines Zeichen großer Anerkennung eine Ehrennadel. Ich bin sehr froh, stolz und dankbar dafür, dass bei uns in Neuffen viele Menschen bereit sind, Blut zu spenden. Wie vielen Menschen, die auf eine Bluttransfusion, auf Blutplasma oder ein aus Blutprodukten hergestelltes Medikament angewiesen waren, mit diesen Spenden geholfen werden konnte, lässt sich nicht genau nachvollziehen. Fest steht unterdessen, dass der Bedarf an Blutspenden kontinuierlich steigt. Schon aus einem ganz einfachen Grund: unsere Gesellschaft wird immer älter.

Es kann gar nicht genug Blutspenderinnen und Blutspender geben, die stillen Helden des Alltags. Nämlich Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, mit dem Herzen am richtigen Fleck. Schnelle Hilfe an einem Unfallort oder das Können der Ärzte ist das Eine. Das Vorhandensein von Blutspenden in ausreichender Zahl aber das Andere und mit jeder Blutspende wird Leben gerettet. Jede Blutspende zählt. Und das ist auch die Botschaft, die ich vermitteln möchte und dafür die öffentliche Plattform der heutigen Blutspenderehrung in Neuffen auch gerne nutze.

Die heute anwesenden Blutspenderinnen und Blutspender zählen ja bereits zu den Profis unter den Blutspenderinnen und Blutspendern unserer Stadt. Ich danke Ihnen und auch all denen, die heute leider nicht anwesend sein können, ganz herzlich für Ihr Pflichtgefühl und Ihr Verantwortungsbewusstsein, sich selbstlos für die Gesundheit und das Leben anderer einzusetzen. Blut spenden ist für Sie Herzens- und Ehrensache – Ihr Handeln Vorbild.

Liebe Mitglieder des Gemeinderates,
sehr geehrte Zuhörer,
lieber Herr Sandrock von der Nürtinger Zeitung.

Wir können Ihnen von der Verwaltung aus einen Planentwurf vorlegen, worin z. B. entgegen dem ursprünglichen Planansatz im Laufe des Jahres Mehreinnahmen allein bei der Gewerbesteuer in Höhe von 850.000,– € zu verzeichnen sind. Selbstverständlich geht mit mehr Gewerbesteuereinnahmen auch eine höhere Gewerbesteuerumlage auf der Ausgabenseite in Höhe von 170.000,– € einher. Unterm Strich können wir im Verwaltungshaushalt aber einen Überschuss erzielen und 433.000,– € mehr dem Vermögenshaushalt zuführen als ursprünglich geplant. Dies wiederum ermöglicht uns, einerseits den allerletzten Fehlbetrag aus der Vergangenheit mit 165.000,– € (aus dem Jahr 2012, wie im vorausgegangenen Tagesordnungspunkt erläutert) auszugleichen, aber andererseits auch der allgemeinen Rücklage mal wieder eine ordentliche Summe von 171.000,– € zuzuführen.

Ansonsten ist der Nachtragshaushalt im Verwaltungshaushalt stark geprägt von den durch den Hagel bedingten Mehrausgaben auf den einzelnen Gebäudepositionen. Aber auch das kurze Zeit vor dem Hagel durch Neuffen gezogene Unwetter hat insbesondere an den Feldwegen enorme Schäden verursacht. Nicht zuletzt kommen noch die Straßenschäden durch den langen und harten Winter hinzu, so dass sich der Gesamtschaden in der Addition der einzelnen Positionen, den die 3 genannten Vorkommnisse allein der Stadt Neuffen zugefügt haben, auf 244.000,– € beläuft. Um hier eventuelle Irritationen zu vermeiden, darf ich speziell auf das Ausgabeblatt mit der Haushaltsstelle 1.8810 „Wohn- und Geschäftsgebäude“ verweisen. Dort sind die Mehrausgaben von 200.000,– € zwar pauschal mit „Hagelschaden“ begründet. Tatsächlich belaufen sich die Hagelschäden hier aber lediglich auf rund 100.000,– €. Die restlichen 100.000,– € stecken in den zusätzlich erforderlich gewordenen Renovierungskosten für die Obdachlosenunterkunft in Kappishäusern, die Wohnung im Bauhofgebäude sowie Arbeiten im Schützenhausweg 19. Auf den Verwaltungshaushalt bezogen zu erwähnen wäre ansonsten noch die neue Position der Leasingrate für den neuen Unimog und Radlader mit 20.000,– €, beides von Ihnen hier im Gemeinderat Anfang des Jahres beschlossen. Und bei den Einnahmen haben wir zu den Hagelschäden zwar jeweils unter Berücksichtigung des Selbstbehaltes die Versicherungsleistungen als Gegenposition zu den Ausgaben eingestellt. Diese jedoch an der unteren Grenze gehalten, so dass sich dann beim Abschluss der Jahresrechnung die Einnahmeseite aller Wahrscheinlichkeit nach günstiger zeigen wird, als jetzt im Planwerk dargestellt. Aber lieber auch hier auf die sichere Seite gehen und positiv überrascht werden als umgekehrt, so meine und unsere Maxime.

Im Vermögenshaushalt fällt gleich am Anfang auf der Einnahmenseite eine Reduzierung der Beiträge bei den Gemeindestraßen um 465.000,– € auf. Das muss uns aber nicht beunruhigen. Es geht um die Erschließung des Neubaugebietes „Taschetwiesen“, die ja nun definitiv im Jahr 2014 realisiert wird. Und die den Einnahmen gegenüber zu stellende Ausgabeposition reduziert sich damit um die gleiche Summe und wird als Gesamtmaßnahme auf 2014 verschoben. Zusätzliche Einnahmen im Vermögenshalt haben wir beim Bauhof durch die Veräußerung der beiden alten Fahrzeuge Unimog und Radlader, die wir für insgesamt 16.000,– € in Zahlung geben konnten. Eine weitere Mehreinnahme von 50.000,– € gegenüber dem ursprünglichen Planansatz verzeichnen wir bei den Einnahmen durch die realisierte Veräußerung des „Farrenstalles“ und des letzten städtischen Bauplatzes im Kastanienweg. Wohlgemerkt, es handelt sich hier um Mehreinnahmen gegenüber dem ursprünglichen Haushaltsansatz und nicht um die tatsächlichen Verkaufserlöse für das Anwesen und den Bauplatz. 50.000,– € für beide Objekte wären in der Tat etwas wenig.

Auf der Ausgabenseite im Vermögenshaushalt schlägt gleich auf der ersten Seite der Mehraufwand für die Fahrzeugbeschaffung der Feuerwehr auf. Auch hier darf ich verweisen auf die Beschlussfassung Anfang des Jahres, als uns Feuerwehrkommandant Veith Probst die Gründe und Fakten für die Mehrausgaben erläutert hatte. Über die Mehrkosten in Höhe von 7.000,– € für die Kneippanlage, bedingt durch die Wasserrechtsgebühren und die dazu erforderlichen Ingenieurleistungen, wurde in der letzten Gemeinderatssitzung bereits schon berichtet. Neu aufgenommen ins Planwerk wurde jetzt noch die Verdolung des Sulzbaches mit 11.000,– € sowie auf dem Friedhof die nicht unbedingt vorauszusehende, aber im Laufe des Jahres zwingend notwendig gewordene Erweiterung der Urnen-Steelenanlage.

Alles in Allem bin ich und sind wir von der Verwaltung mit dem Ergebnis des laufenden Jahres sehr zufrieden. Sicherlich ist uns bei der Gewerbesteuer die allgemeine wirtschaftliche Situation sehr zustatten gekommen. Insgesamt ist der Nachtragshaushalt aber auch eine Bestätigung dessen, dass wir auch in diesem Jahr wieder gut gewirtschaftet haben. Dafür darf ich mich an dieser Stelle bei allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, federführend beim Stadtkämmerer Albrecht Klingler und seiner Stellvertreterin Ute Schönleber, herzlich bedanken. Für erläuternde und ergänzende Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ansonsten habe ich alle Positionen, die zum Nachtragshaushalt geführt haben, in meinen Ausführungen angesprochen und darf hiermit die Diskussion eröffnen.

Verehrte Anwesende, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Erinnerung hat Konjunktur in unseren Zeiten. An jedem Zeitungskiosk werden Publikationen feilgeboten, die sich einzelnen historischen Epochen widmen. Und eine nicht abreißende Serie von Dokumentarfilmen lüftet scheinbar die letzten Geheimnisse der Vergangenheit. Was zurückliegt, wird neu entdeckt, erkundet, vermessen und aufgeteilt.

Hinzu kommen die runden Jahrestage, die gewürdigt werden wollen und Anlass zum Rückblick geben. In zwei Jahren wird das Ende des Zweiten Weltkrieges aus allen Perspektiven beleuchtet werden. Doch das alles wird noch übertroffen werden vom vierjährigen Erinnerungsmarathon, der uns ab 2014 bevorsteht, wenn Europa an den Ersten Weltkrieg vor hundert Jahren erinnert.

Auch der Volkstrauertag hat mit dem Blick auf die Vergangenheit zu tun. Aber im Gegensatz zur wissenschaftlichen oder journalistischen Sichtweise ist das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auch eine zutiefst emotionale Angelegenheit. Mitgefühl ist angebracht.

Es entsteht, wenn wir uns das Leid der Menschen vor Augen halten, die während der Kampfhandlungen um ihr Leben fürchteten, die getötet wurden, die in Kriegsgefangenschaft, in Konzentrationslager oder Ghettos ermordet wurden. Die auf der Flucht, in den Bombennächten oder im Exil ums Leben kamen. Mitgefühl erfüllt uns auch, wenn wir an die Hinterbliebenen denken. An deren jahrelange quälende Ungewissheit über das Schicksal der Menschen, mit deren Verlust sie sich irgendwann abfinden mussten.

Mitgefühl ist eine menschliche Errungenschaft. Sie setzt das Vermögen voraus, die Gefühle der anderen, ihre Trauer und ihren Schmerz anzuerkennen und sich hineinzudenken. Sie macht nicht an den nationalen Grenzen Halt und führt zu der Einsicht, dass die Menschen über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg durch gemeinsame Werte, Rechte und Pflichten, Sehnsüchte und Ängste miteinander verbunden sind. Ganz gleich, ob sie in Europa oder in einem anderen Kontinent leben. Ob sie Zeitgenossen sind oder Angehörige einer vergangenen Epoche. Wir können uns nicht von den Opfern der Kriege und Gewaltherrschaft lossagen.

Die Bereitschaft, sich in die Gefühle der anderen hineinzuversetzen, erzeugt Respekt, Toleranz und Solidarität. Sie schützt vor Hass und Vorurteilen und weckt das Bedürfnis zu helfen. Mit Blick auf die kriegerischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts bedeutet dies, dafür zu sorgen, dass sich dergleichen Unrecht und Leid nicht wieder ereignen.

Es ist durchaus angebracht, die Botschaft des Volkstrauertages auf den Appell an diese innere Haltung zu konzentrieren. Wer mitfühlen kann, ist ein friedfertiger Mensch. Für das friedliche Miteinander auf unserem Planeten wäre viel erreicht, wenn wir uns darauf nicht nur am Volkstrauertag besinnen würden.

Haben Sie recht herzlichen Dank.

Liebe Frau Minnich,
Liebe Mitarbeiterinnen vom Waldkindergarten,
meine Damen und Herren vom Fördervereines,
sehr geehrte Eltern, Großeltern und Verwandte,
verehrte Mitglieder des Gemeinderates,
liebe Kinder,

ihr seid zwar die Kleinsten, aber ganz gewiss am heutigen Tage die Hauptdarsteller zum großen Fest anlässlich des 10-jährigen Bestehens Eures Waldkindergartens.
Euer Leitspruch lautet: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung dazu. Dieser Leitspruch ist zwar schön und gut, aber ich glaube, wir sind uns einig darüber, dass wir uns für heute allesamt schöneres Wetter gewünscht hätten. Und zum Glück habt ihr ja in Eurem Kindergarten zwei richtig schöne Unterbringungsmöglichkeiten für den heutigen Fall.
Was ich noch ausfindig gemacht habe ist, dass Ihr je nach Altersgruppe in Waldbewohner eingestuft werdet. So sind die Kleinsten unter Euch die „Mäuse“, die etwas ältere Gruppe die „Eichhörnchen“ gefolgt von den „Eulen“ bis es letztendlich zu den „Füchsen“ geht. Das sind die ältesten unter Euch, die vor der Einschulung stehen. Was ich jetzt allerdings nicht gefunden habe ist, wie Eure Erzieherinnen von Euch eingestuft werden. Es wäre durchaus interessant zu wissen, und das sicherlich nicht nur für mich, welche Namen Ihr an Eure im Vergleich zu Euch dann doch schon etwas älteren Damen vergeben möchtet.
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Liebe Frau Ziemann,
sehr geehrter Herr Mojzis,
liebe Mitglieder des Vereins,

lieber Alt-Bürgermeister Wolfgang Schmidt,
sehr geehrte Vertreter der Landesverbände,
liebe Vertreter der Presse,
verehrte Festgäste,

75 Jahre Kleintierzuchtverein Neuffen sind wahrlich ein Zeugnis von Kultur, Geist und Tierliebe in unserem Städtle. Hinter der nackten Jubiläumszahl verbirgt sich eine immense Zahl von Menschen, bereit zu freiwilligem und ehrenamtlichen Einsatz für den Verein. Von Vorstandsmitgliedern, Züchtern, Helfern, Gönnern, die es seit einem dreiviertel Jahrhundert als ihre Pflicht und Aufgabe betrachteten und betrachten, die Kleintierzucht mit Idealismus, Kraft und Einsatz, von Generation zu Generation in Neuffen weiterzureichen.
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Liebe Frau Rektorin Maier,
liebes Kollegium der Grundschule Neuffen,
liebe Schülerinnen und Schüler,
meine sehr geehrten Elternvertreter,
meine Damen und Herren Mitglieder des Gemeinderates,
liebe Vertreter der Presse,
verehrte Festgäste,

eine Hundertjährige hat ein erlebnisreiches und vielfältiges Leben hinter sich. Und wenn man als Mensch (meistens schaffen das, von Johannes Heesters mal abgesehen, nur die Frauen) tatsächlich so alt wird, dann neigt sich der Lebenszyklus definitiv und absehbar dem Ende zu. Bei Schulen in diesem Alter hingegen ist das völlig anders. Sie werden eigentlich überhaupt nicht alt, sondern nur erfahrungsreicher und bestenfalls altehrwürdig. Jung bleiben sie immer, denn die dort lernen und arbeiten sind immer aufs Neue junge Menschen, die mit ihren Wünschen, Träumen und Ideen eine ständige Frischzellenkur bewirken. Das ist ein ganz besonders glücklicher Zustand, den man in nicht allzu vielen Lebensbereichen antrifft.
v Was die Schule ausmacht, ist auch nicht zuerst das Gebäude, wenngleich diese Hülle nicht völlig bedeutungslos ist. Als Schulträger wird uns dies in immerwährenden Gesprächen über den Bauzustand der Schule jedenfalls lebendig vermittelt. Es ist also schon wichtig, in was für Räumen man lernt und unterrichtet. Form und Inhalt sollten schlichtweg zueinander passen. Und ich denke, die ist hier der Fall. Sie, liebes Lehrerkollegium, kennen aus der täglichen Nutzung das Haus und seine Stärken und Schwächen besser als ich. Insgesamt scheinen die Stärken jedoch größer als die Schwächen zu sein, wenngleich es einen ständigen Prozess der Veränderungen und Verbesserungen gibt.

Es gibt wenige Lebensphasen, die einen Menschen so prägen und seinen weiteren Lebensweg bestimmen, wie es die Schule ist. Klassentreffen, die noch Jahrzehnte später stattfinden, zeigen, welche Wertschätzung die Schülerinnen und Schüler dieser Lebensphase einräumen und welchen Stellenwert diese Lebenszeit hat. Um die Schule dreht sich auch nach der Schule vieles und Schulen bestimmen in vielfältiger Hinsicht das gemeindliche Leben.

Liebe Gäste, jetzt kommt der interaktive Teil meiner Rede. Sie können das Thema gerne variieren. Entweder „Erinnerungen eines ehemaligen Schülers“ oder „Wie Lehrer wirklich sind“. Und wie sind sie denn nun wirklich so, die Lehrer?

Unlängst habe ich einen Zeitungsartikel mit der Überschrift „Wie Lehrer wirklich sind“ gelesen. Thematisiert und mit wissenschaftlichen Untersuchungen belegt bzw. widerlegt wurden die prominentesten Vorurteile. Hier nur einige davon:

• Lehrer wählen den Beruf, weil viel Freizeit und lange Ferien locken: Die Wahrheit ist, wer Lehrer wird, beschäftigt sich gerne mit Kindern und Jugendlichen und möchte das Fach, das ihn am meisten interessiert, unterrichten. Auch das Bewusstsein, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, gehört zu den Hauptmotiven bei der Entscheidung für den Lehrerberuf. Dagegen fallen der Wunsch nach langen Ferien, dem Beamtenstatus, dem Gehalt oder einem geringen Schwierigkeitsgrad des Lehramtsstudiums kaum ins Gewicht.

• Die mittelmäßigen Abiturienten werden Lehrer: Da könnte etwas dran sein. Jedenfalls belegen Studien, dass die Durschnitts-Abi-Note angehender Lehrer etwas schlechter als der Durchschnitt ist. Umstritten und unbewiesen ist und bleibt aber die Frage, ob die Abi-Note etwas über die Qualität der Berufsausübung sagt. Das kann und sollte den Lehrern wiederum aber auch etwas über die nicht absolute Bedeutung ihrer eigenen Notengebungen ihren Schülerinnen und Schülern gegenüber sagen.

• Nach dem Studium erwartet die jungen Lehrer ein Praxisschock: Stimmt nicht, kaum ein anderer Beruf hat eine so lange, bereits mit der Grundschulzeit schon beginnende Einstiegsphase, wie der Lehrerberuf.

• Lehrer sind besonders faul: Dafür gibt es keine Belege. Ganz im Gegenteil weisen Studien nach, dass Beschäftige in anderen Berufen wesentlich fauler sind. Untersuchungen zur Lehrergesundheit belegen, dass 23 % der Lehrerschaft dem sogenannten „Schontyp“ zuzuordnen sind. Nicht alle Schontypen sind allerdings per se Arbeitsverweigerer. Diese Lehrer begeben sich lediglich in eine Art Schutzhaltung, um sich vor emotionaler Überforderung abzugrenzen und von bestimmten Anforderungen zu distanzieren.

• Zu guter Letzt das Eigenvorurteil der Lehrerschaft, dass ihre Arbeit von der Gesellschaft kaum geachtet und anerkannt wird: Tatsache ist, dass 33 % der Deutschen vor Grundschullehrern besonders viel Achtung haben und diesen Beruf schätzen. Davor kommen nur noch Ärzte, Pfarrer und Hochschullehrer. Viel schlechter hingegen schneiden Journalisten, Offiziere, Gewerkschaftsführer und, Sie wissen es, der beliebteste Prügelknabe der Nation, der Politiker nämlich, ab.

Sind Sie also zufrieden, liebes Kollegium der Grundschule Neuffen, das Fremdbild über Ihren Berufsstand ist sehr viel besser als das Selbstbild. Sie dürfen gelassen bleiben.

Und damit lasse ich es jetzt mit meinem Grußwort bewenden und wünsche uns allen einen schönen Nachmittag mit guten Gesprächen, für die gute Verpflegung ist auf jeden Fall schon mal bestens gesorgt. Für die nächsten 100 Jahre wünsche ich dem Schulgebäude auch weiterhin einen guten Zustand und einen konstruktiven Inhalt, das nächste 100-jährige Jubiläum dürfen dann alle unsere Nachfolger feiern.

Liebe Kinder und Jugendliche,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrtes Forum Handwerk,
liebe Musikerinnen und Musiker von der Stadtkapelle,
liebe Helferinnen und Helfer hinter den Verpflegungstheken,

endlich können wir uns nach dem langen Winter mal im Freien versammeln. Ich begrüße Sie zu der Tradition des diesjährigen Maibaumaufstellens persönlich sehr herzlich, aber auch im Namen des Gemeinderates, meiner Verwaltung und im Namen der Initiatoren – vom Forum Handwerk.

Wir freuen uns, dass das Neuffener Forum Handwerk die Tradition des Maibaumes aufrecht erhält und ich sage den beteiligten Handwerken in Ihrer aller Namen ganz herzlichen Dank dafür. Ich bedanke mich aber sehr gerne bei der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung des heutigen Abends und bei den fleißigen Helfern vom VfB, die uns den ganzen Abend bestens mit Essen und Getränken versorgen werden.

Sie haben miterleben dürfen, wie der Baum soeben händisch aufgestellt wurde. Ich habe mich in diesem Jahr bei meinen Recherchen zum Brauch des Maibauaufstellens mal auf die 10 Gebote beim Diebstahl des Maibaumes konzentriert:

  1. Ein Maibaum darf nicht von Bürgern der eigenen Stadt, sondern nur von Burschen anderer Gemeinden gestohlen werden.
  2. Wer die Absicht hat, einen Maibaum zu stehlen, soll dies so planen, dass er dabei nicht entdeckt wird.
  3. Werden die Räuber beim Abtransport des Baumes innerhalb der Stadtgrenzen überrascht, müssen sie die Beute sofort und kampflos zurückgeben.
  4. Ein erfolgreich gestohlener Baum darf weder zersägt noch anderweitig beschädigt werden.
  5. Gestohlen werden darf nur der Baum, nicht aber Kränze, Fähnchen, Figuren und anderes Beiwerk.
  6. Ein entwendeter Baum muss von den Opfern noch vor Ende Mai ausgelöst werden.
  7. Die Räuber sollen keine unerschwinglich hohe Auslöse fordern. In der Regel erhält jeder der beteiligten Räuber ein bis drei Maß Bier und ein kräftiges Vesper.
  8. Wird der gestohlene Baum nicht ausgelöst, haben die Räuber das Recht, ihn als „Schandbaum“ am Rande ihrer Ortschaft aufzustellen und auf einem am Baum angebrachten Schild die Schande der Bestohlenen kund zu tun.
  9. Nach dem Auslösen des Baumes und der Versöhnungsfeier soll wieder Friede herrschen.
  10. Der Maibaumdiebstahl soll durch Einhaltung der Regeln so durchgeführt werden, dass keine der Parteien vor Gericht gehen muss.


Ich denke, alles in allem können wir gemeinsam als Fazit feststellen: Der Baum ist bestens geraten, einen herzlichen Glückwunsch dem Forum Handwerk zum vorbildlichen Gelingen. Und damit wünsche ich Ihnen und uns allen für heute Abend noch ein paar vergnügliche Stunden mit guten Gesprächen. Und für die Durstigen und Hungrigen ist, wie ich eingangs schon gesagt habe, bestens gesorgt. Für die Wissensdurstigen und Wissenshungrigen, die noch mehr über den Maibaum wissen möchten, steht Ihnen das Forum Handwerk gerne zur Verfügung. Die Durstigen und Hungrigen mögen aber bitte dafür Sorge tragen, dass für die andere Fraktion der Wissensdurstigen und Wissenshungrigen noch was übrig bleibt.

Sehr geehrte Frau Schall, liebe Familie Schall,
sehr geehrte Frau Albrecht, liebe Familie Albrecht,
meine Damen und Herren des Gemeinderates Neuffen,
Frau Weeger mit Team vom Haus Geborgenheit,
liebe Musikerinnen und Musiker von der Jugendmusikschule Neuffen,
sehr geehrte Vertreter der Presse.

Die Jung-Musikerinnen und -Musikern der Jugendmusikschule Neuffen haben uns mit einem ersten Stück schon auf den heutigen Festabend eingestimmt. Ganz herzlichen Dank Ihnen, lieber Herr Braun mit Ihrer Mannschaft. Wir werden Ihnen nachher sehr gerne noch zu zwei weiteren Stücken aufmerksame Zuhörer sein.

Sie alle, liebe Gäste, bilden mit Ihrer Anwesenheit den würdigen Rahmen des heutigen Festabends. Wir haben Sie zu dem heutigen Festabend eingeladen, um Ihren und unseren Mitbürgerinnen, Frau Inge Schall und Frau Solweig Albrecht, die Bürgermedaille zu verleihen. Sie würdigen mit Ihrer Anwesenheit auch die Leistungen der beiden Damen, die sie ab heute Abend zu Trägerinnen der Neuffener Bürgermedaille machen. Dafür Ihnen allen meinen herzlichen Dank.

Frau Schall verbringt offensichtlich ihre Freizeit mehr im Haus Geborgenheit als bei Ihrem Ehemann Peter. Immer wenn ich zu Gratulationen im Haus Geborgenheit bin: Inge Schall ist schon da. Aber nicht nur tags- und die Woche über, auch am Abend oder am Wochenende ist die Inge bei „ihren“ Senioren anzutreffen. Sie singt mit ihnen, macht Gedächtnistraining und Gymnastik. Sie organisiert, dass sie pünktlich bei ihren Veranstaltungen sind. Sie erstellt die Programme und moderiert diese, wenn andere Freiwillige zum Singen kommen. Und ganz egal ob Singen, Gymnastik, Ausflug ins Städtle oder hoch zur Viehweide: Frau Schall versteht es immer wieder auch jene mitzureißen, die mit ihrem Leben eigentlich schon abgeschlossen hatten. Eine Selbstverständlichkeit, dass Inge Schall ehrenamtlich auch die Interessen der Heimbewohner im Heimbeirat vom Haus Geborgenheit vertritt.

Frau Albrecht ist in Neuffen nicht nur durch ihr Engagement im Grundschulchor und bei den Landfrauen bekannt. Nein, sie kommt auch wöchentlich ins Haus Geborgenheit, um mit den Senioren die alten Volkslieder zu singen, die ihnen noch aus der Schulzeit vertraut sind. Ganz besonders beeindruckend ist für das Haus Geborgenheit, dass Frau Albrecht nicht nur mit den fitten Senioren singt. Entschlossen ist ihr Gang in den geschlossenen Wohnbereich, zu Menschen mit schwersten Demenzen. Und gerade dort kann festgestellt werden, wie gut es insbesondere diesen Menschen tut, die alten Kinder- und Volkslieder zu singen, die sie von Kindheit an kennen.

Den letzten Lebensabschnitt in einem Alten- und Pflegeheim zu verbringen, stellt für viele Menschen das Schlimmste dar, was einem passieren kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob das in Neuffen oder in einem anderen Heim ist. Presse, Funk und Fernsehen tun ihr Übriges dazu, damit Menschen vor dem Heim Angst haben. Heimbetreiber und Pflegekräfte tun ihr Möglichstes, dass sich die Bewohner in den Heimen wohlfühlen und dass sie nach den neuesten Kriterien des medizinischen Dienstes versorgt werden. Aber letztendlich genau für das, was für die älteren und oftmals hilflosen Menschen wichtig ist, dafür sehen die Kostenträger wenig Spielraum vor. Und Familienangehörige sind leider immer seltener vor Ort oder überhaupt bereit, sich engagiert einzubringen.

Deshalb braucht es Bürgerinnen wie unseren beiden taufrischen Trägerinnen der Neuffener Bürgermedaille. Bürgerinnen wie Inge Schall und Solweig Albrecht, die es mit ihrer fröhlichen und warmherzigen Art verstehen, die Menschen im Heim zu berühren. Sie ersetzen ganz gewiss keine Angehörigen, aber sie schenken Menschen wertvolle Momente des Glücks und Wohlgefühls. Das, was die beiden Damen für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten, ist aller Ehren, ist ohne auch nur den leisesten Zweifel die Bürgermedaille der Stadt Neuffen wert.

Bei allen Kontakten und Gesprächen mit Frau Schall und Frau Albrecht fällt auf, dass sie stets die eigene Person in den Hintergrund stellen. Stets heben sie ihre Mitmenschen hervor und geben durch ihre ständige Bereitschaft zur Mitarbeit im Haus Geborgenheit ein Beispiel für gelebte Solidarität und praktizierten Bürgersinn. Nicht umsonst haben Beide im letzten Jahr schon eine „überörtliche“ Würdigung erfahren: Bei der Verleihung des Ehrenamtspreises der Kreissparkasse gemeinsam mit der Nürtinger Zeitung haben sie einen hervorragenden Podestplatz belegt.

Liebe Frau Schall, liebe Frau Albrecht, im zuständigen Ehrungsausschuss der Stadt Neuffen, der über die Verleihung der Bürgermedaille bestimmt, gab es ob Ihres ehrenamtlichen Engagements ein einstimmiges JA, dass Ihnen die heutige Auszeichnung ohne Wenn und Aber zusteht. Im Namen Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger, im Namen des gesamten Gemeinderates und meiner Verwaltung darf ich mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz im Dienste des Ehrenamtes bedanken. In diesen Dank darf ich selbstverständlich Ihre Ehemänner mit einbeziehen, die ob Ihres ehrenamtlichen Wirkens sicherlich sehr oft daheim auf die Ehefrau haben verzichten müssen.

Ich darf Sie alle schon jetzt recht herzlich zu unserem Ständerling zu Ehren der Geehrten einladen. Mein Dank gilt, wie zu Anfang bereits schon gesagt, der Jugendmusikschule für die musikalische Umrahmung des Abends, unserem Hausmeister fürs gewohnt zuverlässige Herrichten der Räumlichkeiten hier und selbstverständlich an den Catering-Service Romy Frey aus Kappishäusern für die Leckereien und der Besenwirtschaft Elke Muckenfuß für die Getränke, an denen wir uns gleich erfreuen dürfen. Und damit darf ich Sie, liebe Frau Schall, liebe Frau Albrecht, zusammen mit Ihren Ehepartnern zu mir bitten und Ihnen nun hoch offiziell und förmlich die Bürgermedaille mit den zugehörigen Urkunden überreichen.

Sehr geehrter Herr Landrat Eininger,
Herr Bundestagsabgeordneter Hennrich,
lieber Alt-Bürgermeister und AH-Mitglied der Feuerwehr Wolfgang Schmidt,
liebe Kollegen Blessing, Hartmann und Weiß,
Herr Kreisbrandmeister Dittrich,
lieber Herr Pfarrer Seibold
für die Polizei begrüße ich die Herren Lipp und Kerner aus Nürtingen bzw. Neuffen,
Herr Kommandant Probst,
Herr stellvertretender Kommandant Höfle,
meine Herren Abteilungskommandanten Mönch und Staiger,
liebe Jugend-, aktive und ehemalige Feuerwehrkameradinnen und -kameraden,
meine Damen und Herren Mitglieder des Gemeinderates,
lieber Herr Ortsvorsteher Freudenberg,
meine Herren Ortschaftsräte aus Kappishäusern,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung,
verehrte Jubiläumsgäste,
liebe Vertreter der Presse,

zusammen feiern Neuffen und Kappishäusern in diesem Jahr 275 Jahre Feuerwehrgeschichte. Vor 150 bzw. 125 Jahren in Neuffen und Kappishäusern als Gemeinschaftseinrichtung von Bürgern für Bürger ins Leben gerufen, übernehmen die Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land längst wichtige hoheitliche Aufgaben für die Kommunen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Neuffen und die Einheit in Kappishäusern sorgen mit ihrem großen Mitgliederstand für Schutz und Sicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Seit 150 bzw. 125 Jahren, 365 Tage im Jahr, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag ständig in Bereitschaft. Und gerade diese Bereitschaft, die Tatkraft und schnelles Handeln zeichnen unsere Feuerwehrkameradinnen und –kameraden in Neuffen und Kappishäusern aus. „Schnell wie die Feuerwehr“, das ist bei uns kein bloßes Sprichwort, sondern im Gefahrenfall, bei Unfällen und Katastrophen oder wenn’s brennt immer wieder erlebbar.

Heute geben wir den Startschuss für ein Fest im Juli, für das ich den Organisatoren und den beiden Feuerwehren nur höchsten Respekt zollen kann. Der Ideenreichtum und die bewährte Kondition unserer Feuerwehr Neuffen und Kappishäusern freuen mich als Schirmherr des Festes. Nach dem heutigen feierlichen Festakt folgt Anfang Juli ein brandaktuelles Festwochenende, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag, der Fahnenweihe, einem stattlichen Festumzug und nicht zuletzt unserem Neuffener Kinderfest. Lassen Sie mich hier gleich schon mal für- und vorsorglich an ein Sprichwort erinnern: „Man soll nie versuchen, Weinbrand mit Obstwasser zu löschen“, das geht selten gut.

Was die Frauen und Männer an der Spritze für ihre und unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten, verdient unsere uneingeschränkte und vollste Unterstützung. Es ist Aufgabe der Stadt, mit staatlicher Unterstützung des Landes dafür zu sorgen, dass unseren aktiven Feuerwehrleuten die notwendigen Voraussetzungen für ihren oft gefährlichen Dienst zur Verfügung stehen. Deshalb haben wir auch in den angespannten Haushaltsjahren entsprechende und mit der Feuerwehr abgestimmte Investitionen in Material und Fahrzeuge vorgesehen und setzen die Unterstützung auch in den kommenden Jahren fort.

Das Können der Aktiven in der Wehr dient dem Schutz von Leib und Leben, von Hab und Gut ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die vielen Frauen und Männer in ihren Uniformen respektive Einsatzanzügen schützen uns alle. Das lässt uns ruhig schlafen und dafür schulden wir ihnen unseren Dank. Ihre gute Ausbildung und Einsatztaktik soll sie aber auch selbst vor Schaden bewahren. Schließlich sind sie bereit, im Notfall ihre eigene Gesundheit zu riskieren, um andere zu retten und Schaden von ihnen abzuwenden. Deshalb wünsche ich Ihnen, liebe Feuerwehrkameradinnen und –kameraden, bei Ihren Einsätzen immer einen kühlen Kopf, eine ruhige Hand und stets eine wohlbehaltene Heimkehr von den Einsatzorten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Freiwillige Feuerwehr ist in Neuffen und Kappishäusern aber auch eine wichtige soziale Einrichtung. In der Jugendabteilung und bei den jungen Erwachsenen werden wichtige Werte wie Disziplin, Zuverlässigkeit und Kameradschaft vermittelt. Dieser Zusammenhalt und das Wissen darum, dass Erfolge nur gemeinsam erreicht werden können, sind wichtige Erfahrungen junger Menschen für ihr weiteres berufliches und privates Leben. Die Jugendfeuerwehr, die Aktiven wie auch die Ehemaligen sind Mitbürgerinnen und Mitbürger besonderer Prägung: Als freie Menschen ordnen sie sich in eine feste Struktur ein, akzeptieren Regeln und Anweisungen und opfern ihre freie Zeit dem Dienst am Nächsten.

Wer heute vorbildlichen Bürgersinn loben will, kommt an der Freiwilligen Feuerwehr nicht vorbei. Nirgends sonst sind die Tugenden, die „Staat machen“ so tatkräftig vertreten, wie in den Wehren. Und diese hervorstechenden Tugenden halten in Neuffen jetzt schon 150 und in Kappishäusern schon 125 Jahre. Sie werden von Generation zu Generation, von Alt zu Jung weitergetragen und bleiben lebendig. 150 bzw. 125 Jahre sind wahrlich eine lange Zeit. Neuffen musste drei Kriege, vier Währungen, rund 25 Regierungen, noch viel mehr Gemeinderäte und selbstverständlich auch einige Schultese und Bürgermeister erleben. Und doch sind die guten Traditionen der Neuffener Wehr intakt, der Ausbildungsstand ist besser denn je und die Einsatzbereitschaft hervorragend.

Die beiden Jubiläen in Neuffen und Kappishäusern geben mir, dem Gemeinderat Neuffen mit dem Ortschaftsrat Kappishäusern und deren Ortsvorsteher Dietmar Freudenberg die Gelegenheit, nicht nur herzlich zu gratulieren. Liebe Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, wir sagen Ihnen ein ganz großes Dankeschön und möge der gute Geist, die erfolgreiche Zusammenarbeit und die herzliche Kameradschaft immer Bestand haben. Ich bin stolz auf Euch.

Meine sehr geehrten Damen und Herren des Gemeinderats, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise bringt so langsam aber sicher nun auch den allermeisten Kommunen die erhofften Steuereinnahmen. Diese Feststellung darf ich zum Glück jetzt auch für Neuffen treffen, worüber wir alle sehr froh sein dürfen. Es gibt zwar keinen Grund für überschwänglichen Optimismus, aber erst recht keinen Grund für Schwarzmalerei oder die Verbreitung von Weltuntergangsstimmungen. Ich sage bewusst, das Glas ist nicht halb leer, es ist eindeutig halb voll und sogar noch etwas voller als nur halb voll. Der gute Verlauf der Konjunktur und der damit einhergehenden guten Beschäftigungslage bringt neben entsprechenden Gewerbesteuereinnahmen insbesondere auch eine Erhöhung des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer mit sich, auf die ich nachher noch zu sprechen kommen werde.

Die Fehlbeträge aus den Jahren 2008 und 2009 konnten wir 2011 und 2012 komplett ausgleichen, so dass uns diese Altlasten nicht mehr drücken. Der finanzielle Spielraum der Stadt lässt sich damit gewaltig verbessern. Lag die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt 2011 noch bei 77.100,– €, konnte sie bereits im letzten Jahr im Eingangshaushaltsplan schon auf 455.700,– € gesteigert werden. Für 2013 verkünde ich die frohe Botschaft, dass wir in diesem Jahr eine Zuführungsrate in Höhe von 680.100,– € erwirtschaften können. Und die Botschaft wird noch froher, indem ich Ihnen sagen darf, dass wir nach der Finanzplanung für die kommenden Jahre auf jeden Fall bis 2016 in jedem Jahr Zuführungsraten von jeweils über 500.000,– € erwarten dürfen. Hatten wir im Eingangshaushalt 2011 noch eine Kreditaufnahme von 216.000,– € eingeplant, konnten wir diese Position bereits im letzten Jahr schon auf Null herunterfahren und auch in diesem Jahr sind keine Kreditaufnahmen erforderlich. Unter anderem können auch die größeren Posten im Vermögenshaushalt, wie die Sanierung der Flachdächer im Schulzentrum und die Sanierung des Rathauses aus eigenen Kräften geschultert werden, ohne dass wir hier auf den Kapitalmarkt gehen müssen. Bei der Rathaussanierung natürlich auch vorausgesetzt, dass wir unsere beantragten Zuschüsse aus dem Topf der Stadtkernsanierung bewilligt bekommen. Wir erwarten hier bis Ende des Monats die Entscheidung vom Land. Und letztendlich haben wir auch ab diesem Jahr beginnend die beschlossene jährliche Einzahlung von 30.000,– € in den Hochwasserfonds mit aufgenommen.

Wir legen Ihnen heute einen Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2013 mit einem Gesamtvolumen von ca. 13,114 Mio. € vor, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt ca. 11,404 Mio. € und auf den Vermögenshaushalt ca. 1,710 Mio. €. Wie schon erwähnt, haben wir auch in diesem Jahr keine Kreditaufnahmen vorgesehen, Verpflichtungsermächtigungen ebenfalls nicht. Der Höchstbetrag der Kassenkredite ist identisch mit dem letzten Jahr auf 1,9 Mio. € veranschlagt. Wobei ich Ihnen auch hier sagen kann, dass die Kassenlage im Jahr 2012 befriedigend war. Aus dem bei der Kreissparkasse in der Vergangenheit aufgenommenen Kassenkredit in Höhe von 1,5 Mio. € konnten im letzten Jahr weitere 500.000,– € zurückgezahlt werden. Der Kassenkredit beläuft sich damit aktuell zum 31. Dezember 2012 auf noch 500.000,– €.

Im Verwaltungshaushalt sind die Einnahmen bei der Gewerbesteuer mit 1,2 Mio. € und bei der Grundsteuer mit insgesamt 760.000,– € veranschlagt. Die Hebesätze für beide Steuerarten möchten wir, wie sie seit dem 1. Januar 2010 festgesetzt wurden, auch weiterhin unverändert belassen. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer ist nach der November-Steuerschätzung mit 3,060 Mio. € eingeplant, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 220.000,– €. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer konnte ebenfalls um 8.000,– € erhöht werden und ist nun mit 198.000,– € veranschlagt. Die Finanzzuweisungen werden mit rund 1.827 Mio. € erwartet, auch hier eine Steigerung gegenüber 2012 um rund 200.000,– €. Sie teilen sich auf in Zuweisungen nach der mangelnden Steuerkraft mit rund 1,506 Mio. €, der kommunalen Investitionspauschale mit rund 321.000,– € und den Familienleistungsausgleich mit rund 285.000,– €. Das Gebührenaufkommen und die Einnahmen aus gebührenähnlichen Einnahmen belaufen sich auf 517.200,– €, was einem Anteil von ca. 4,5 % an den Einnahmen des Verwaltungshaushaltes entspricht.

Bei den Ausgaben liegen die Schwerpunkte naturgemäß wieder in der Unterhaltung des städtischen Vermögens und sind in den Sammelnachweisen zum Haushaltsplan aufgegliedert. Der Personalaufwand ist mit 3,039 Mio. € geplant auf der Basis des Rechnungsergebnisses 2011, der Entwicklung des Jahres 2012 und den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Die Planansätze bei den Sachkosten wurden grundsätzlich nicht erhöht. Auf die erfreuliche Tatsache der Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt hatte ich eingangs schon hingewiesen.

Die Einnahmen im Vermögenshaushalt kommen teilweise aus Zuweisungen und Zuschüssen für die Stadtsanierung III. An Grunderlösen aus dem Verkauf von Bauplätzen sind 280.000,– € veranschlagt. Die allgemeine Rücklage hat zum Ende des Jahres 2012 einen Stand von voraussichtlich 213.500,– € erreicht und liegt damit zwar geringfügig, aber dennoch weiter über dem gesetzlichen Mindestbestand.

An Ausgaben sind im investiven Bereich für die Durchführung von Hoch- und Tiefbaumaßnahmen rund 1,551 Mio. €, für den Erwerb von beweglichem Vermögen 144.000,– € veranschlagt.

Wie in den vergangenen beiden Jahr, bedanke ich mich nicht nur an dieser Stelle bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im gesamte Hause, insbesondere und federführend für die Erstellung dieses Planwerkes bei unserem Kämmerer, Herrn Albrecht Klingler, und seiner Stellvertreterin, Frau Ute Schönleber, für das ausführliche Zahlenwerk. In bewährter Form wird Ihnen, meine Damen und Herren, Herr Klingler wird Ihnen nun gerne den Haushalt im Detail erläutern und zusammen mit uns hier am Vorstandstisch für Fragen zur Verfügung stehen. Haben Sie recht herzlichen Dank.