Sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender Döpper,
meine Herren Aufsichtsräte,
lieber Vorstandskollege Macharzenski,
Herr Werkleiter Döpper,
meine Herren Stetter und Dreher vom gleichnamigen Ing.-Büro,
sehr geehrter Her Sandrock für die Presse.
Ich darf Sie alle namens der Stadtwerke Neuffen AG zu einem nahezu historischen Ereignis ganz herzlich begrüßen. Unser Neuffener Eigenwasser wird heute mit dem obligatorischen Knopfdruck ganz offiziell von einem Wert um die 20 auf in Neuffen noch nie erreichte 8,3 Grad enthärtet. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger, die ihr Wasser über die Landeswasserversorgung beziehen, werden in aller Kürze von der Enthärtungsanlage profitieren. Von um die 12 geht es auch für sie positiv abwärts auf ebenfalls 8,3 Grad.
Seit vielen Jahren schon besteht der Wunsch der Neuffener nach einem weicheren Wasser. Aus Gründen, die ich jetzt nicht im Detail erwähnen möchte, hatte man von Seiten der Stadtwerke dies immer als technisch unmöglich oder nicht finanzierbar abgewiesen. Aber ich denke, sowohl früher als auch heute war und ist in diesem technischen Bereich nichts unmöglich. Der im Jahr 2013 letztendlich dann auch vom Gemeinderat vorgetragene Wunsch gab den Anlass, dass sich der neue Vorstand in Person von meinem Kollegen Uwe Macharzenski und mir der Sache angenommen hatten.
Zunächst wurden Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Machbarkeitsstudien erstellt und dem Gemeinderat vorgestellt. Unter drei möglichen Varianten war man dort zunächst der Meinung, dass die Aufgabe der Eigenwasserversorgung und Komplettversorgung über die Landeswasserversorgung der Königsweg sein könnte. Um die Meinung in der Bürgerschaft abzufragen, wurde eine Umfrage gestartet, die nur ganz knapp pro Landeswasserversorgung und Aufgabe der Eigenwasserversorgung ausgegangen war. Ebenso knapp war dann auch der Beschluss im Gemeinderat. Auch hier wurde mit lediglich einer Stimme Mehrheit beschlossen, dass die Stadtwerke die Maßnahme in die Wege leiten sollten.
Im wahrsten Sinne des Wortes hatte man die Rechnung aber nicht mit dem Wirt, sprich mit einer Bürgerinitiative „Pro Neuffener Eigenwasser“ gemacht. Diese wurde mobil und hatte letztendlich auch die erforderliche Zahl von Unterschriften erhalten, die einen Bürgerentscheid mit sich gebracht hätte. Da mir persönlich durch meine vielen Kontakte in der Bürgerschaft klar war, dass ein solcher Bürgerentscheid den Beschluss des Gemeinderates wieder kippen würde, waren wir uns im Gemeinderat dann schnell einig, selbst den Beschluss wieder aufzuheben und sich für eine zentrale Wasserenthärtungsanlage hier am Hochbehälter auszusprechen. Dass diese Variante auch im Hinblick auf die notwendige Erhöhung der Wassergebühren von der Bürgerschaft mitgetragen wurde, hatte sich in einer Bürgerversammlung bestätigt, in der die heutige Anlage in der Planung vorgestellt wurde.
Danach wurde von den Stadtwerken das Ing.-Büro Dreher + Stetter mit der Planung, Ausschreibung und Bauleitung beauftragt. Wir wären natürlich nicht in Deutschland, wenn es für die Maßnahme nicht auch noch einer wasserrechtlichen Genehmigung bedurft hätte. Auch die hatte dann leider noch zu einer kleineren Zeitverzögerung geführt, weil in der Steinach noch die Population der Flusskrebse untersucht werden musste. Das durch die Enthärtungsanlage entstehende Konzentratwasser wird schließlich über eine Leitung von hier aus der Steinach zugeführt und ob dieses für die Krebse förderlich oder schädlich sei, darüber hatten sich sogar die Fachleute gestritten.
Aber schließlich war es so weit, die Genehmigung ist im letzten Herbst gekommen, parallel dazu erfolgte durch das Ing.-Büro die Ausschreibung und im Januar von mir die Auftragsvergaben. Dies mit der eindeutigen Zeitvorgabe, dass spätestens im Juli 2017 die Anlage an den Start gehen muss. Es bedurfte jetzt in den letzten 3 Wochen zwar noch einiger Verhandlungen, nachdem „Friedensangebote“ meinerseits nichts gefruchtet hatten. Gefruchtet hatten dann aber sehr wohl eindeutige Ansagen von mir, so dass wir heute mit Freude das Ereignis feiern können.
Vom technischen Ablauf her wird es nun aber nicht so sein, dass gleich ab morgen alle Haushalte mit dem weicheren Wasser versorgt sind. Auch da sind noch ein paar Dinge zu regeln und einzuhalten, so dass es noch etwa 4-5 Wochen dauern wird, bis der letzte Tropfen vom weichen Wasser durch die Wasserhähne in den Häusern kommt. Dies hängt damit zusammen, dass zunächst das neue Wasser ja von den Gesundheitsbehörden untersucht und freigegeben werden muss. Alleine dies wird minimum eine Woche in Anspruch nehmen. Und auch dann wird nicht auf einen Schlag umgestellt werden können, sondern das Wasser in im wahrsten Sinne des Wortes weicher Form Zug um Zug heruntergefahren, bis es am Ende des Vorganges die 8,3 Grad erreicht hat.
Namens der Stadtwerke Neuffen AG, des Gemeinderates Neuffen aber insbesondere unserer Bürgerschaft darf ich mich bei allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf der Baustelle ganz herzlich bedanken. Soweit ich informiert bin, ist die Baustelle auch unfallfrei über die Bühne gegangen, was noch viel wichtiger war und ist. In diesem Sinne wünsche ich unserer Bürgerschaft viel Freude mit dem neuen weicheren Wasser. Die Rechnung in Form einer Gebührenerhöhung ab Januar 2018 kann ich meinen Bürgerinnen und Bürgern aber leider doch nicht ersparen. Letztendlich haben wir einen hohen 6-stelligen Betrag investiert, der schließlich einer Refinanzierung bedarf.