Für die einen ist es die schwäbische Toskana, für die anderen die Neuffener Schweiz. Für uns Neuffener ist es die Neuffener Toskana und der schönste Fleck auf Gottes Erden. Damit darf ich Sie, liebe Fest- und Ehrengäste, recht herzlich begrüßen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, mein besonderer Gruß gilt Herrn Staatssekretär und Landtagsabgeordneter Ingo Rust vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen des Landes Baden-Württemberg, der auch die heutige Festrede halten wird. Herr Staatssekretär Rust, seien Sie uns herzlich willkommen.

Ich begrüße die Stifter der heute zu enthüllenden Stele und darf mich im Namen der Stadt und selbstredend in ihrem Namen, verehrte Gäste, bei Ihnen, liebe Frau Munk und lieber Herr Munk, ganz herzlich bedanken. Nur mit Ihrer Stiftung ist der heutige feierliche Ehrentag hier oben überhaupt möglich.

Selbstverständlich muss es zu einer Stiftung auch einen An-Stifter geben. Mein weiterer Gruß gilt dazu Herrn Dr. Gerhard Raff als Vorsitzender des Komitees der Stauferfreunde, der die Idee des Standortes auf dem Hohenneuffen hatte und maßgeblich für die Organisation der heutigen Enthüllung verantwortlich zeichnet.

Als meinen Stellvertreter im Amt des Bürgermeisters und zugleich ehemaligen Landtagsabgeordneten begrüße ich Herrn Jörg Döpper und darf für die Nachbargemeinde Beuren meinen Amtskollegen, Herrn Erich Hartmann mit Ehefrau, ebenso herzlich willkommen heißen wie Sie alle, liebe Gäste, die Sie meiner Einladung so zahlreich gefolgt sind.

Mit der Bitte um Verständnis, dass ich mit der namentlichen Aufzählung nun fast aufhöre, möchte ich doch eine bedeutende Persönlichkeit, die bereits jetzt schon Geschichte geschrieben hat, besonders begrüßen: Herrn Dr. Dr. Ulf Merbold, uns allen bekannt als ehemaliger Astronaut, der 1983 als erster Bürger der damaligen Bundesrepublik im All war und sich als einziger Deutscher überhaupt die Erde drei Mal von oben herab betrachtet hat. Herr Dr. Dr. Merbold, ein herzliches Willkommen an Sie und Ihre Ehefrau. Durch Ihre Anwesenheit leuchtet es heute, wenn die Sonne schon nicht so richtig scheinen will, wenigstens sternenhell auf uns herab.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, über die Staufer zu erzählen, das überlasse ich besser denen, die sich da wirklich auskennen. Ich lege deshalb meinen Schwerpunkt lieber darauf, Ihnen unser Neuffen ein wenig näher zu bringen und selbstredend ein klein wenig Werbung für uns zu betreiben.

Unser Städtle blickt auf eine lange Geschichte zurück, in der auch die Staufer eine maßgebliche Rolle gespielt haben:

  • um 1100 – Erste urkundliche Erwähnung des Namens „Nifen“ im Kloster Zwiefalten.
  • um 1200 – wurden die Herren von Nifen als freies Adelsgeschlecht erwähnt.
  • 1232 – Verleihung der Stadtrechte an Neuffen.
  • um 1300 – Mit dem Ende der Staufer verlieren auch die Herren von Nifen Macht und Einfluss. Danach geht der gesamte Besitz an den Grafen Eberhard I. von Württemberg.
  • 14. bis 16. Jahrhundert Blütezeit der Stadt Neuffen. Entwicklung des historischen Stadtgrundrisses mit drei Toren, dem Stadtgraben und einer acht Meter hohen Stadtmauer mit Rathaus, Kirche und Kelter im Zentrum des Mauerrings.
  • 1634 – Ein Schicksalsjahr für die Stadt. Neuffen wird durch kaiserliche Truppen in Brand gesteckt und bis auf wenige Häuser zerstört.
  • 18. und 19. Jahrhundert Entwicklung des Stadtkerns zur Amtsstadt, allerdings Verlust des Oberamtes und weiterer öffentlicher Einrichtungen. Abbruch der Mauern und Tore.
  • ab 1900 – Entwicklung von Neuffen zur Wohngemeinde mit örtlichen Gewerbe- und Industriebetrieben.
  • seit 1978 – kommt mit der Stadtsanierung das Mittelalter in die Stadt zurück. Durch die Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus dem Stadtkern raus ergeben sich für die Zukunft große Entwicklungsmöglichkeiten für Neuffens historische Stadtmitte.
  • Und ohne unser Wahrzeichen, der Burg Hohenneuffen, wären wir selbstverständlich heute nicht hier. Die vor 1140 erbaute Höhenburg erlangte besondere Geltung als Hauptwohnsitz der sich nach ihr benennenden Herren von Nifen, von denen mehrere Mitglieder hohe Ämter und Vertrauensstellungen unter den späteren Stauferkönigen innehatten. Spiegel des von ihnen gepflegten höfisch-geselligen Burglebens sind die Lieder des Minnesängers Gottfried von Nifen.
  • Am 2. August 1948 war der Hohenneuffen Schauplatz der denkwürdigen Drei-Länder-Konferenz der Minister- bzw. Staatspräsidenten der drei südwestdeutschen Nachkriegsländer. Es wurde damals die staatliche Vereinigung vorbereitet, die 1952 mit der Gründung von Baden-Württemberg vollzogen wurde. Vor zwei Jahren feierte das Land sein 60-jähriges Bestehen, auch auf dem Hohenneuffen fanden entsprechende Festlichkeiten statt.

Meine Damen und Herren, sehr verehrte Gäste. Damit will ich es bei der Zeitreise durch die Geschichte Neuffens und des Hohenneuffen belassen und das Mikrofon freigeben für die weiteren Grußworte, insbesondere die Festrede von Herrn Staatssekretär Rust. Aber nicht, ohne Sie im Namen der Stadt Neuffen noch ganz herzlich zu unserem Ständerling im Anschluss an die Enthüllung der Stauferstele einzuladen. Und ausschließlich zeitlich, aber ganz gewiss nicht in der Wertigkeit, darf ich Ihnen zum Schluss auch die herzlichsten Grüße unseres Landerates Heinz Eininger übermitteln. Er wäre sehr gerne heute unter uns gewesen, muss aber leider einen schon länger vereinbarten und zugesagten Termin wahrnehmen. Und nun wirklich zum Schluss darf ich mich bei dem Trompetenensemble unter der Leitung von Tobias Veit, das uns zum Auftakt musikalisch auf den heutigen Festakt eingestimmt hat, ebenfalls ganz herzlich bedanken.