Sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Mitsdörffer, sehr geehrter Herr Vorstand Mauch, lieber Herr Bläss von unserer örtlichen Zweigstelle, meine sehr verehrten Damen und Herren, sehr geehrte Vertreter der Presse, liebe Gäste. Als Bürgermeister der Stadt Neuffen bin ich sehr gerne der Einladung zu Ihrer Mitgliederversammlung gefolgt und freue mich darüber, dass Sie Neuffen zum Ort ausgewählt haben und so zahlreich zu uns gekommen sind. Wenn ich mich hier heute Abend umsehe, dann schaue ich in ausschließlich zufriedene Gesichter. Sie, liebe Mitglieder der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, können mit vergnügt heiterer Stimmung den heutigen Berichten Ihres Vorstandes entgegenblicken. Sie wissen sich nämlich an einem Institut beteiligt, das sich keine Zeitgeist-Eskapaden erlaubt. Ihre Volksbank hat sich in der Region als verlässlicher Partner von Handwerk und Mittelstand bewährt, auf gute Zusammenarbeit mit bewährter Kundschaft gesetzt und vorzeigbare Ergebnisse erzielt. Hierzu darf ich dem Vorstand, den Mitgliedern und dem Aufsichtsrat herzlich gratulieren. Aber nicht nur in zufriedene, sondern in überwiegend Neuffener Gesichter schaue ich heute Abend. Nicht um Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, zu langweilen, sondern um den Gästen unter Ihnen unser schönes Neuffen näher zu bringen, nutze ich die Gelegenheit, um sehr gerne auch ein wenig Werbung für uns zu machen. Liebenswert schwäbisch lautet unser neues Motto. Dem Besucher fällt weithin sichtbar natürlich zuallererst unser Wahrzeichen, die Burgruine Hohenneuffen auf, das aus dem Albtrauf hervortritt. Die vor 1140 erbaute Höhenburg diente als Hauptwohnsitz der sich nach ihr benennenden Herren von Nifen, von denen mehrere Mitglieder hohe Ämter und Vertrauensstellungen unter den späteren Stauferkönigen innehatten. Spiegel des von ihnen gepflegten höfisch-geselligen Burglebens sind die Lieder des Minnesängers Gottfried von Nifen, der in den damaligen Hitparaden, auf neuhochdeutsch auch Charts genannt, sogar noch weit vor dem wesentlich bekannteren Minnesänger von der Vogelweide lag. Am 2. August 1948 war der Hohenneuffen Schauplatz der denkwürdigen Drei-Länder-Konferenz der Minister- bzw. Staatspräsidenten der drei südwestdeutschen Nachkriegsländer. Es wurde damals die staatliche Vereinigung vorbereitet, die 1952 mit der Gründung von Baden-Württemberg vollzogen wurde. Sie sehen, die Wiege von Baden-Württemberg befindet sich auf unserer Gemarkung Neuffen, worauf wir nicht wenig stolz sind. Von der Burg zu sehen ist der historische Stadtkern Neuffens, der in seinem mittelalterlichen Gefüge erhalten geblieben ist. Die Altstadt als Rundling, in dessen Mitte Rathaus, Martinskirche, Kelter und Kelterplatz dominieren, ist auch heute noch besonders gut zu erkennen. Mit erheblichem finanziellem Aufwand haben die Neuffener vor meiner Zeit ihr historisches Zentrum in den Jahren 1978 bis 2005 in zwei Stadtsanierungsprogrammen saniert. Der letzte Abschnitt der Sanierung steht noch aus, das Stadtzentrum wird in den nächsten Jahren während meiner Amtszeit in Angriff genommen. Über Jahrhunderte wurde Neuffen vom Weinbau geprägt. Auch heute noch wachsen in guter Lage am Fuße der Burgruine die Trauben, aus denen der weit über das Täle hinaus bekannte „Täleswein“ gekeltert wird. Diese Tradition wissen die Neuffener auch zu feiern. Alle zwei Jahre trifft man sich auf dem Kelterplatz beim Winzerfest, um das eine oder andere Viertele zu schlotzen. Den höchsten Weinberg von Württemberg haben natürlich wir hier in Neuffen, und zwar unterhalb der Burg. Sogar die zweithöchste Weinberglage des gesamten Landes Baden-Württemberg befindet bei uns in unserem Stadtteil Kappishäusern, dass im Zuge der Gemeindegebietsreform vor 40 Jahren nach Neuffen eingemeindet wurde. Zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb gehörend sind wir Neuffener stolz darauf, einen interessanten Branchenmix mittelständiger Betriebe vorweisen zu können. Eine attraktive und hochentwickelte Kleinstadt mit einem umfassenden Dienstleistungs- und Versorgungsangebot für alle Generationen. Neben verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten in Hotels und Ferienwohnungen steht für Urlauber auch ein Wohnmobilstellplatz am Schützenhaus oberhalb von Neuffen mit Blick auf den Hohenneuffen und den Albtrauf zur Verfügung. Und ab dem nächsten Jahr wartet auch eine Kneipp-Anlage auf die Besucher und Wanderer. Im Werben für den Standort Neuffen, und das ist nicht allein der Wirtschaftsstandort, sondern auch der Wohn- und Familienstandort, fühle ich mich durch die Volksbank Kirchheim-Nürtingen sehr unterstützt, wofür ich Ihnen herzlich danke. Ich will auch nicht den Rednern des Abends vorgreifen. Für mich steht aber eine Erkenntnis fest: Neuffen braucht Unternehmen wie die Volksbank, die sich zum Standort Neuffen bekennen, Neuffen braucht Bürger, die sich für die Kommune engagieren und Neuffen braucht Politiker, die mit diesen Ressourcen verantwortlich umgehen. In diesem Sinne fühle ich mich sowohl in Neuffen aber auch unter Ihnen, den Mitgliedern der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, sehr gut aufgehoben und wünsche Ihnen eine erfolgreiche Mitgliederversammlung. Haben Sie herzlichen Dank. |