Liebe Kinder und Jugendliche,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrtes Forum Handwerk,
liebe Musikerinnen und Musiker von der Stadtkapelle,
liebe Helferinnen und Helfer hinter den Verpflegungstheken,

das erste gemeinsame Fest im Jahr, bei dem wir uns im Freien versammeln können, scheint tatsächlich die Feier zum Aufstellen des Maibaumes zu sein. Ich begrüße Sie zu dieser Tradition persönlich sehr herzlich, aber auch im Namen des Gemeinderates, meiner Verwaltung und im Namen der Initiatoren – vom Forum Handwerk.

Das Maibaumaufstellen ist sicher das bekannteste Frühlingsspektakel, das wir kennen. Der Ursprung des Brauches ist bis heute noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass der Maibaum auf eine Baum- und Waldverehrung in der germanischen Zeit zurückgeht.

Wir freuen uns, dass das Neuffener Forum Handwerk die Tradition des Maibaumes aufrecht erhält und ich sage den beteiligten Handwerken in Ihrer aller Namen ganz herzlichen Dank dafür. Ich bedanke mich aber sehr gerne bei der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung des heutigen Abends und bei den fleißigen Helfern vom Tischtennis, die uns gleich mit Essen und Getränken bestens versorgen werden.

Sie, meine Damen und Herren, haben miterleben dürfen, wie der Baum soeben händisch aufgestellt wurde. Ich habe bei meinen Recherchen zum Brauch des Maibauaufstellens Gebote gefunden, die ganz beachtlich sind:

  1. Ein Maibaum soll möglichst inmitten der Stadt, etwa auf dem Marktplatz, hier Kelterplatz, seinen Standort finden. Der ideale Dreiklang wäre Kirche – Maibaum – Wirtshaus.
  2. Als Maibaum wird der gerade gewachsene Stamm einer bis zu 40 m hohen Fichte gewählt.
  3. Vor dem Fällen des Maibaumes wird von den Burschen ein Vaterunser gebetet.


Ich denke mal, Sie werden dem Forum Handwerk bestätigen können, dass die ersten beiden Gebote eingehalten wurden und erfüllt sind. Wie das allerdings mit dem Vaterunser in Gebot 3 ausschaut, entzieht sich meiner Kenntnis.
Zum Schluss noch einige Sätze zum Maibaum selbst, wie sie überliefert sind:

  1. In der Krone wohnen die guten Geister und höchsten Götter, Fehlt der grüne Wipfel, so ist der Baum entmachtet, seelenlos, kraftlos.
  2. Der Kranz versinnbildlicht das weibliche Element. Fehlt dieser Kranz, so hat der Baum sein Fruchtbarkeitssymbol eingebüßt.
  3. Mit den Bändern am Kranz wird der Segen des Gedeihens verbunden.
  4. Die Symbolschilder zeigen die Sinnbilder des städtischen Lebens.
  5. Der Stamm versinnbildlicht Kraft und Gesundheit. Die Rinde muss abgeschält sein, damit sich nicht Hexen und böse Geister in Gestalt von Käfern darin verstecken können.


Alles in allem können wir als Fazit feststellen: Der Baum ist bestens geraten, einen herzlichen Glückwunsch dem Forum Handwerk zum vorbildlichen Gelingen. Und damit wünsche ich Ihnen und uns allen für heute Abend noch ein paar vergnügliche Stunden mit guten Gesprächen. Haben Sie herzlichen Dank.