Sehr geehrter Herr Ehrenbürger Euchner,
Herr Alt-Bürgermeister Winkler,
lieber Noch-Kollege Roller, liebe Frau Roller,
Sehr geehrter Herr Landrat Eininger,
liebe Kohlberger Bürgerinnen und Bürger,
meine Damen und Herren des Gemeinderates,
Herr Bald-Kollege Taigel, sehr geehrte Familie Taigel,
liebe aktive und ehemalige Kolleginnen und Kollegen,
Herr Bundestagsabgeordneter Michael Hennrich,
verehrte Festgäste.

Gerade mal vor einem halben Jahr durfte ich den Kollegen Erich Hartmann in Beuren verabschieden. Lieber Klaus, wenngleich hier die Panoramatherme fehlt, in der wir den Kollegen Hartmann für sein Wirken gebührend gefeiert hatten, hat Dir die Veranstaltung offensichtlich doch so gut gefallen, dass über Weihnachten Dein Entschluss endgültig geworden ist, nun nach 22 Bürgermeisterjahren, davon 14 Jahre in der Gemeinde Hohenstadt im Landkreis Göppingen und die letzten 8 Jahre hier in Kohlberg, nun ebenfalls in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Und so stehe ich jetzt schon wieder auf der Bühne und darf Dir die besten Grüße übermitteln

• vom Kreisverband des Gemeindetages,
• vom Bürgermeistersprengel Nürtingen,
• vom Tälessprengel,
• von der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Beuren – Neuffen – Kohlberg,
• vom Gewerbezweckverband Wirtschaftsraum Nürtingen,
• vom Zweckverband „FahrMit“,
• vom Abwasserverband Neuffener Tal,
• von der Jusi-Wasserversorgung,
• vom Kommunalen Rechenzentrum,
• vom Streuobstparadies,
• vom Biosphärengebiet,
• vom Naherholungsverband Schwäbische Alb,
• vom neuen Naherholungsverein des Landkreises Esslingen,
• von der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck,
• vom Verkehrsverein Teck-Neuffen
• sowie von der „Blauen Mauer“

und hoffe, dass mir bei der Aufzählung nichts durchgegangen ist.

Lieber Noch-Kollege, die Projekte, die auf Deine Initiativen als Bürgermeister hier in Kohlberg realisiert wurden, sind alle schon genannt. Im Jahr 2008, dem Jahr Deiner Amtsübernahme fand auch in Kuba ein Regierungswechsel statt – dort schlicht und einfach unter zwei Brüdern. Hier in Kohlberg war es ein Regierungswechsel von Buß zu Roller, was ausschließlich namensrechtlicher Natur war. Aber es wird sogar noch viel interessanter, Du befindest Dich mit Deiner Amtszeit nämlich in wirklich allergrößter Gesellschaft. Kein geringerer als US-Präsident Barack Obama wurde ebenfalls 2008 gewählt und hat sich Deiner Entscheidung aufzuhören angeschlossen und beendet ebenfalls bald seine Amtszeit. Und so schließt sich der Kreis „Kohlberg – Kuba – Amerika – Kohlberg“.

Lieber Klaus, es hat Spaß gemacht, mit Dir nicht nur in der unmittelbaren Nachbarschaft ein kollegiales Miteinander zu pflegen. Auch in all den von mir vorhin genannten Verbänden und Institutionen, denen wir Beide angehören, waren Deine Wortbeiträge von Gewicht.

Ich befinde mich ganz sicher in Übereinstimmung mit allen hier: Du kannst mit Freude und Stolz über Dich und die von Dir geleistete Arbeit sowohl in Hohenstadt wie in Kohlberg in die nun ausschließlich private Zukunft sehen. Wir jedenfalls sehen Dich so mit vielen guten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, mit viel Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit. Ich selbst möchte diese Worte aber auch mit einem ganz persönlichen Dank für allzeit loyale Unterstützung zum Ausdruck bringen.

Von all Deinen Kolleginnen und Kollegen im Landkreis Esslingen darf ich Dir einstimmig die allerbesten Grüße und Wünsche für die Zukunft übermitteln. Und frei nach Wilhelm Busch: „Besser ein Onkel, der etwas mitgebracht hat, als eine Tante, die nur Klavier spielt“ bin ich natürlich nicht mit leeren Händen gekommen. Wir hoffen, dass Du an unserem Abschiedsgeschenk viel Freude hast. Du bist ja ein reisefreudiger Mensch und deshalb haben wir uns entschieden, Dir und Deiner Frau einen Reisegutschein zu schenken.

Liebe Festgäste, wenn jemand nach insgesamt 22 erfolgreichen Jahren aus einem Amt tritt, haben die Land auf und Land ab üblichen Abschiedsreden zwei geradezu unverrückbare Sätze. Zu Beginn der Rede heißt es: „Eine Ära geht zu Ende“. Am Schluss der Rede steht der Satz: „Hinter jedem starken Mann steht auch eine starke Frau“. Der erste Satz war mir zu abgedroschen. Den zweiten verwende ich aber sehr wohl. Liebe Frau Roller, auch und insbesondere Ihnen ein ganz besonderes Dankeschön für 22 Jahre Verständnis für den Beruf Ihres Mannes. Für 22 Jahre oftmals auf den Mann, auf den Vater der Kinder verzichten müssen, wenn andere ihren Hobbies nachgegangen sind. Zum obligatorischen Blumenstrauß schließe ich mich gerne Herrn Landrat Eininger an und habe ihn ebenfalls in Form eines Gutscheines dabei.

Liebe Frau Roller, lieber Klaus, euch Beiden alles Gute und vor allen Dingen die Gesundheit und Freude an all dem, was Ihr Euch für die nun verschwenderisch üppige Freizeit alles vorgenommen habt. Es war schön, lieber Klaus, Dich als Kollegen gehabt zu haben.

Und nun zu Ihnen, Herr Bald-Kollege Taigel.

Die Amtsbezeichnung macht Sie zum Meister der Bürgerinnen und Bürger Ihrer Gemeinde. Sie haben von Ihren künftigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Auftrag bekommen, die Gemeinde Kohlberg zu ihrem Wohl (also nicht zu Ihrem persönlichen Wohl, sondern zum Wohl Ihrer Gemeinde und deshalb ist „ihrem“ ja auch klein geschrieben) zu regieren. Als Bürgermeister haben Sie eine besondere Rolle zwischen der vom Gesetz bestimmtem Volksvertretung, sprich Gemeinderat, auf der einen, und den Bürgerinnen und Bürgern, die Sie direkt wählen konnten, auf der anderen Seite.

Demokratie ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der immer wieder neu um Beteiligung werben muss. Politik braucht Visionen, auch wenn Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt mal zum Besten gegeben hat: „wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen“. Ein Bürgermeister muss Ideen haben, wie die Zukunft aussehen könnte, in die er sein Gemeinwesen steuern möchte. Dafür brauchen die Kommunen Bürgermeister, die nicht nur die Visionen mit ihren Gemeinderäten und Bürgerinnen und Bürgern teilen, sondern auch die Strategien dafür entwickeln, um sie zur Zukunft werden zu lassen.

Ich gratuliere Ihnen im Namen Ihrer künftigen Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich zu Ihrer Wahl. Wir wünschen Ihnen für Ihre erste Amtszeit viel Erfolg, denn das ist auch der Erfolg Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Eine ruhige Hand, um den immer wieder notwendigen Ausgleich der Interessen vermitteln zu können. Und die Begeisterung an Ihrem Amt, damit Sie Ihre Gemeinderätinnen und Gemeinderäte damit genauso anstecken können, wie die Bürgerinnen und Bürger, sich an der Entwicklung ihrer Gemeinde zu beteiligen. „Wer etwas möchte, der findet Wege – wer etwas nicht möchte, der findet Gründe“, so ein bekanntes Sprichwort. Ein weiteres, dieses Mal aus dem Volksmund, besagt „Geht Dir der Rat aus – so gehst Du aufs Rathaus“. Auf dass es Ihnen mit Ihren Mitarbeiterinnen immer gelingen möge, Ihre Bürgerschaft mit dem richtigen Rat und vielleicht auch der Tat zur Seite zu stehen.

Ein herzliches Willkommen in der Mitte Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Und natürlich auch für Sie ein kleines Willkommensgeschenk mit den besten Wünschen auf eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit. Den Gutschein für Ihre Frau zum Blumenstrauß gibt es selbstverständlich auch. Auch Ihnen, liebe Frau Taigel, alles Gute an der Seite unseres künftigen Kollegen.