Sehr geehrte Frau Schall, liebe Familie Schall,
sehr geehrte Frau Albrecht, liebe Familie Albrecht,
meine Damen und Herren des Gemeinderates Neuffen,
Frau Weeger mit Team vom Haus Geborgenheit,
liebe Musikerinnen und Musiker von der Jugendmusikschule Neuffen,
sehr geehrte Vertreter der Presse.

Die Jung-Musikerinnen und -Musikern der Jugendmusikschule Neuffen haben uns mit einem ersten Stück schon auf den heutigen Festabend eingestimmt. Ganz herzlichen Dank Ihnen, lieber Herr Braun mit Ihrer Mannschaft. Wir werden Ihnen nachher sehr gerne noch zu zwei weiteren Stücken aufmerksame Zuhörer sein.

Sie alle, liebe Gäste, bilden mit Ihrer Anwesenheit den würdigen Rahmen des heutigen Festabends. Wir haben Sie zu dem heutigen Festabend eingeladen, um Ihren und unseren Mitbürgerinnen, Frau Inge Schall und Frau Solweig Albrecht, die Bürgermedaille zu verleihen. Sie würdigen mit Ihrer Anwesenheit auch die Leistungen der beiden Damen, die sie ab heute Abend zu Trägerinnen der Neuffener Bürgermedaille machen. Dafür Ihnen allen meinen herzlichen Dank.

Frau Schall verbringt offensichtlich ihre Freizeit mehr im Haus Geborgenheit als bei Ihrem Ehemann Peter. Immer wenn ich zu Gratulationen im Haus Geborgenheit bin: Inge Schall ist schon da. Aber nicht nur tags- und die Woche über, auch am Abend oder am Wochenende ist die Inge bei „ihren“ Senioren anzutreffen. Sie singt mit ihnen, macht Gedächtnistraining und Gymnastik. Sie organisiert, dass sie pünktlich bei ihren Veranstaltungen sind. Sie erstellt die Programme und moderiert diese, wenn andere Freiwillige zum Singen kommen. Und ganz egal ob Singen, Gymnastik, Ausflug ins Städtle oder hoch zur Viehweide: Frau Schall versteht es immer wieder auch jene mitzureißen, die mit ihrem Leben eigentlich schon abgeschlossen hatten. Eine Selbstverständlichkeit, dass Inge Schall ehrenamtlich auch die Interessen der Heimbewohner im Heimbeirat vom Haus Geborgenheit vertritt.

Frau Albrecht ist in Neuffen nicht nur durch ihr Engagement im Grundschulchor und bei den Landfrauen bekannt. Nein, sie kommt auch wöchentlich ins Haus Geborgenheit, um mit den Senioren die alten Volkslieder zu singen, die ihnen noch aus der Schulzeit vertraut sind. Ganz besonders beeindruckend ist für das Haus Geborgenheit, dass Frau Albrecht nicht nur mit den fitten Senioren singt. Entschlossen ist ihr Gang in den geschlossenen Wohnbereich, zu Menschen mit schwersten Demenzen. Und gerade dort kann festgestellt werden, wie gut es insbesondere diesen Menschen tut, die alten Kinder- und Volkslieder zu singen, die sie von Kindheit an kennen.

Den letzten Lebensabschnitt in einem Alten- und Pflegeheim zu verbringen, stellt für viele Menschen das Schlimmste dar, was einem passieren kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob das in Neuffen oder in einem anderen Heim ist. Presse, Funk und Fernsehen tun ihr Übriges dazu, damit Menschen vor dem Heim Angst haben. Heimbetreiber und Pflegekräfte tun ihr Möglichstes, dass sich die Bewohner in den Heimen wohlfühlen und dass sie nach den neuesten Kriterien des medizinischen Dienstes versorgt werden. Aber letztendlich genau für das, was für die älteren und oftmals hilflosen Menschen wichtig ist, dafür sehen die Kostenträger wenig Spielraum vor. Und Familienangehörige sind leider immer seltener vor Ort oder überhaupt bereit, sich engagiert einzubringen.

Deshalb braucht es Bürgerinnen wie unseren beiden taufrischen Trägerinnen der Neuffener Bürgermedaille. Bürgerinnen wie Inge Schall und Solweig Albrecht, die es mit ihrer fröhlichen und warmherzigen Art verstehen, die Menschen im Heim zu berühren. Sie ersetzen ganz gewiss keine Angehörigen, aber sie schenken Menschen wertvolle Momente des Glücks und Wohlgefühls. Das, was die beiden Damen für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten, ist aller Ehren, ist ohne auch nur den leisesten Zweifel die Bürgermedaille der Stadt Neuffen wert.

Bei allen Kontakten und Gesprächen mit Frau Schall und Frau Albrecht fällt auf, dass sie stets die eigene Person in den Hintergrund stellen. Stets heben sie ihre Mitmenschen hervor und geben durch ihre ständige Bereitschaft zur Mitarbeit im Haus Geborgenheit ein Beispiel für gelebte Solidarität und praktizierten Bürgersinn. Nicht umsonst haben Beide im letzten Jahr schon eine „überörtliche“ Würdigung erfahren: Bei der Verleihung des Ehrenamtspreises der Kreissparkasse gemeinsam mit der Nürtinger Zeitung haben sie einen hervorragenden Podestplatz belegt.

Liebe Frau Schall, liebe Frau Albrecht, im zuständigen Ehrungsausschuss der Stadt Neuffen, der über die Verleihung der Bürgermedaille bestimmt, gab es ob Ihres ehrenamtlichen Engagements ein einstimmiges JA, dass Ihnen die heutige Auszeichnung ohne Wenn und Aber zusteht. Im Namen Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger, im Namen des gesamten Gemeinderates und meiner Verwaltung darf ich mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz im Dienste des Ehrenamtes bedanken. In diesen Dank darf ich selbstverständlich Ihre Ehemänner mit einbeziehen, die ob Ihres ehrenamtlichen Wirkens sicherlich sehr oft daheim auf die Ehefrau haben verzichten müssen.

Ich darf Sie alle schon jetzt recht herzlich zu unserem Ständerling zu Ehren der Geehrten einladen. Mein Dank gilt, wie zu Anfang bereits schon gesagt, der Jugendmusikschule für die musikalische Umrahmung des Abends, unserem Hausmeister fürs gewohnt zuverlässige Herrichten der Räumlichkeiten hier und selbstverständlich an den Catering-Service Romy Frey aus Kappishäusern für die Leckereien und der Besenwirtschaft Elke Muckenfuß für die Getränke, an denen wir uns gleich erfreuen dürfen. Und damit darf ich Sie, liebe Frau Schall, liebe Frau Albrecht, zusammen mit Ihren Ehepartnern zu mir bitten und Ihnen nun hoch offiziell und förmlich die Bürgermedaille mit den zugehörigen Urkunden überreichen.